Kärntner Woche (20. November 2002)

Perchten pflegen das Brauchtum

In Bad Eisenkappel ist die Perchtentanzgruppe eine Angelegenheit für die ganze Familie. Unter den fünfzig Mitgliedern befinden sich auch zwölf Kinder.

Die Perchtentanzgruppe Bad Eisenkappel distanziert sich von jeglicher Art von Satanismus, das stellt Obmann Charly Kreuter klar. "Das hat nichts mit Brauchtum zu tun", begründet Kreuter.

Jüngster Perchte

Und als Brauchtumsgruppe bezeichnen sich die Bad Eisenkappler Perchten. Schließlich stehen neben den Perchtenläufen Aktivitäten wie das Winteraustreiben im Februar auf dem Jahresprogramm.

Dass dies die Mitglieder schätzen, belegt die Zahl von über fünfzig Läufern. "Dabei begann alles vor zehn Jahren mit drei, vier Masken. Zu viert zogen wir durch den Ort", erinnert sich Kreuter. Ausschlaggebend dafür war sein Schwiegervater Ernst Romano senior, bei dem er das Talent zum Maskenschnitzen festgestellt hatte. Von einem Kurs in Tirol kehrte Romano als richtiger Maskenschnitzer heim, erinnert sich Kreuter. Der Gründung der Perchtentanzgruppe stand nichts mehr im Wege. Heute ist sie eine Angelegenheit für die ganze Familie, egal, ob alt oder jung. "Seit sechs Jahren haben wir eine Kindergruppe. Der gehören zwölf Kinder an", berichtet der Obmann. Die Bad Eisenkappler hatten auch den jüngsten Perchten Österreichs in ihren Reihen - das war Florian Romano im Alter von drei Jahren. Heute verstärkt er als Neunjähriger die Kindergruppe.

ORF-Kamerateam ist dabei

Ebenfalls nicht fehlen dürfen Frauen: Zwei Frauen laufen als Hexen neben den Perchten, und mit Marlene Kreuter (17) ist eine junge Dame Schriftführerin der Perchtentanzgruppe. Diese fiebert der eigenen Veranstaltung am 1. Dezember entgegen. Obmann Kreuter verspricht eine große Show unter dem Titel "Wie alles begann". Angesagt hat sich dafür ein ORF-Kamerateam. "Es sind zwei Universum-Folgen zum Thema Brauchtum geplant", erzählt Kreuter.

Mit von der Partie sind in Eisenkappel die Perchten aus St. Paul, eine befreundete Gruppe.