Geschichte / Chronik

Am Anfang waren wir fünf...

Auftritt der Perchten (Foto von 1992)

Im November 1990 hatte Ernst Romano sen. die Idee, einige Masken aus Holz zu schnitzen. Fünf Masken hatte er im Nu geschnitzt, und mit ein paar Fellen, Glocken und Pinselstrichen ging es am 5. Dezember auf den Marktplatz. Die Leute waren begeistert, als sie die Masken sahen, die Ernstl geschnitzt hatte.

Unter den Masken befanden sich an diesem Abend nur Familienmitglieder. Diese aber setzten sich zusammen und beschlossen, der Perchtengruppe Bad Eisenkappel zur Geburtsstunde zu verhelfen.

Ernstl bei der Arbeit (Foto 1999)

Perchtenvater Ernstl wurde nach Tirol geschickt, um bei einem Schnitzkurs seine Talente auszureifen. Nach drei Wochen kam er wieder nach Hause, und sofort begann er mit der Suche nach dem richtigen Holz. Sein Motto: "Der richtige Mond, die optimale Nacht, richtige Temperatur und das Wetter - und schon ist das Holz im Keller".


Jetzt geht's los - und wie!

Perchten (Foto 1997)

Ab jetzt war unser Perchtenvater nur noch in seinem Keller zu finden, Tag und Nacht arbeitete er an den Masken. Seine Söhne hatten die Aufgabe, Glocken und Felle zu besorgen - die richtigen Adressen dafür wurden schnell gefunden. Fehlt nur noch eines: Personen, die diese Masken tragen und Mitglieder in unserem Perchtenverein sein wollen.

Ende des Jahres, im Dezember 1991, waren wir dann 10 Perchten, die durch die Gassen Bad Eisenkappels zogen. Nach diesem grandiosen Auftritt waren Freude und Nachfrage bei den Besuchern so groß, dass es Jahr für Jahr mehr Perchten wurden. Die Bekanntheit über die Gemeindegrenzen hinaus bis in die Städte wird durch die gelungenen Auftritte verstärkt.

Erhaltung eines Brauchtums

Gruppenfoto 1999

Je lauter der Schall, desto weiter entfernt sich das Böse vom Ort.

Das Brauchtum sollte Anreiz geben, sich gemeinsam zu freuen und die Freundschaft zu pflegen. Und natürlich auch, sie zu heben. Wir, die Perchten von Bad Eisenkappel, legen großen Wert darauf, nicht die Gewalt zum Vorschein zu bringen. Jung und Alt sollen Freude daran haben, wenn sie von uns beschenkt werden. Kleine Kinder kommen bei jedem Auftritt und dürfen unsere Masken streicheln sowie probieren. Das nimmt ihnen die Angst, und so haben sie Freude daran, wenn wir ein Jahr später wieder erscheinen.

Florian (Foto von 1997)

Auch sind wir stolz darauf, das jüngste Perchtenmitglied in Kärnten bei uns zu haben. Schon mit drei Jahren lief unser kleiner Florian mit seinem Vater als Vorläufer durch Markt- und Stadtplätze und kündigte uns an. Die Hexen, die darauf folgen, sowie die kleinen Perchten, die die Kutsche mit dem Nikolaus ziehen, das alles untermalt die schöne Zeit im Advent.