Kärntner Woche (30.November 2005)

Weshalb es Perchten gibt!

Charly Kreuter (vorne links) und seine Perchten werden in gewohnter Manier Brauchtum mittels einer Show den Besuchern näher bringen

Die Perchtengruppe Bad Eisenkappel erklärt in einer feurig schaurigen Show den Sinn des Maskenbrauchtums.

Die Perchtengruppe Bad Eisenkappel hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Menschen nicht zu erschrecken, sondern aufzuklären. "Darauf lege ich großen Wert. Wir legen das Hauptaugenmerk weniger auf die Läufe als auf die Auftritte mit Bildungsauftrag", betont Obmann Charly Kreuter. Um den Geschichtlichen Hintergrund nicht zu verfälschen, sammelte Kreuter unter anderem im Kärntner Landesarchiv eindrücke. "Ich habe mich in Geschichtsbüchern schlau gemacht", verrät der Obmann. Jedes Jahr präsentiert die Perchtengruppe ein Stück. "Wir gehen vom Jahr 1842 aus: Diese Zeit wird erstmals genannt und mit diesem Brauchtum in Verbindung gebracht", sagt Kreuter. Der Titel des heurigen Stückes nennt sich "Das Ungeheuer". Kreuter verspricht eine Show in Verbindung mit Aufklärung, Feuer und gewohnt eindruckvoller Musik. "Wer sich diese Inszenierung nicht entgehen lassen will, sollte am 4. Dezember 2005 um 17.00 Uhr am Postbusparkplatz bei der Hageneegger Brücke vorbeischauen", wirbt Kreuter.

Geister fernhalten

Vor den Perchten aus Bad Eisenkappel braucht man sich nicht zu fürchten, wie Alexandra Prodbregar (links) und Marlene Kreuter beweisen.

Die Saison beginnt für die Bad Eisenkappler bereits im Mai. Kreuter schreibt das STück. Bis September muss dieses fertig sein, damit die Darsteller mit den Proben beginnen können. 52 Akteuere gehören der Gruppe an, wobei sich der Altersunterschied zwischen fünf und 50 Jahren bewegt.

Was die Perchtengruppe ebenso von anderen Gruppierungen unterscheidet, ist die Veränderung der Masken. "Je nach Stück, ändern sich die Farben der Grimassen. Zuständig dafür ist mein Schwiegervater Ernst Romano", erzählt Kreuter. Der Sinn des Perchtenlaufens liegt laut Überlieferung darin, dass ein solcher Lauf vor Unglück beim Vieh vorbeugend wirken und böse Geister vom Dorf ferngehalten werden sollen, so weit der Schall der Glocken reicht.