Kärntner Woche (14. November 2007)

Vater ist nicht mehr!

Vater ist nicht mehr

Die Perchtengruppe Eisenkappel gedenkt in ihrer Show ihres "Perchtenvaters" Ernst Romano senior.

Auf ein ereignisreiches Jahr kann die Perchtengruppe Eisenkappel zurückblicken. Ein Jahr eher mit einem traurigen Touch behaftet. "Wir habenheuer Ernst Romano senior verloren", bedauert Oberperchte Charly Kreuter und fügt hinzu: "Er war das Um und Auf der Gruppe." 1990 begann Romano mit dem Schnitzen von drei Perchtenmasken. "Er hatte Talent und besuchte daraufhin einen Schnitzkurs in Tirol", sagt Kreuter.

Zu dritt wurde anfangs durch Eisenkappel gelaufen. Die Zahl der Masken erhöhte sich dank Romano alsbald, so auch das Interesse jener, die mit diesen herumlaufen wollten. 1993 fand der erste große Lauf statt. Zwei Jahre später gründeten 25 Interessierte die Perchtengruppe, die heute 64 Mitglieder umfasst. Romano schnitzte bis zum Schluss nur Masken für "seine" Perchten. Nebenbei verinnerlichte er sein Talent in Statuen, Brunnen und Kruzifixen. "Jenes in der Leichenhalle in Zell/Pfarre hat er gefertigt", verrät Kreuter und fügt hinzu: "Ernst stand oft früh auf und ging in die Garage, um seinem Hobby zu fröhnen. Er erlebte noch die Fertigstellung des neuen Vereinslokales." Nun soll Franz Jerlich in die Fußstapfen von Romano treten.

König vom Vellachtal

Die Perchtengruppe Eisenkappel ist für ihre Shows bekannt. Die diesjährige Show trägt den Titel "König vom Vellachtal" und ist dem Perchtenvater Romano gewidmet. "Wir geben im Stück sein Leben wider. Er soll nie vergessen werden", meint Kreuter. Die Show ist eine Mischung aus großartiger Choreographie, Brauchtum und moderner Musik. So wird die Choreographie mit der Musik von Bands wie Nightwish, Children of Bodom, Epica oder Gregorian begleitet. Kreuter zeigt sich für die Kombination aus Brauchtum und Moderne verantwortlich. Die Show wird bei allen Auftritten durchgeführt. Der erste Perchtenlauf in Kärnten und der karnischen Region datiert übrigens aus dem Jahre 1842 in Bad Eisenkappel. "Das haben im im Landesarchiv herausgefunden", bestätigt Kreuter.

Am 23. November wird die Show um 18 Uhr beim Rüsthaus Rückersdorf präsentiert. Das Heimspiel gibt es am 2. Dezember (16 Uhr) am Hauptplatz in Eisenkappel.